Die Studioproduktion Film hat sich in diesem Semester dazu entschieden, innerhalb von fünf Drehtagen ein spannendes Kurzfilmdrama in einem Schießstand zu inszenieren.
Mit neuer Licht- und Kameratechnik, modernem BLG-Workflow, zwei Schauspielern aus Hamburg und einem 50er Jahre Setting entstand nach einem dreiviertel Jahr ein neunminütiger Kurzfilm, der sich mit existenziellen Themen wie Gerechtigkeit und Schuld auseinandersetzt.

Nach einem langwierigen Schreibprozess stand am Ende der Konzeptionsphase ein fertiges Drehbuch fest. Die Geschichte spielt Anfang der 50er Jahre und verhandelt nachträglich die Ereignisse der Protagonisten während des 2. Weltkrieges. Die Geschichte in einem Schießstand umzusetzen, war eine bewusste Entscheidung, denn durch die permanente Anwesenheit einer Waffe wird ständig Spannung erzeugt. Glücklicherweise befindet sich in Stuttgart Botnang ein noch fast vollständig aus der Nachkriegszeit erhaltener Schießstand. Die Neue Schützengesellschaft in Stuttgart befand sich gerade Mitten in einer Renovierung, was die Machbarkeit des Projekts bis kurz vor Dreh in Gefahr brachte. Durch diesen Glücksgriff war es uns dann aber doch möglich einen besonderen und authentischen Look zu kreieren, zusammen mit Kostüm, Maske und Color-Grading.

Schon während des Castings wurde uns klar, dass unsere Schauspieler von außerhalb kommen werden. Der ursprüngliche Wunsch mit Darstellern aus Baden-Württemberg zu arbeiten, musste aus Qualitäts- und Zeitgründen verworfen werden. Für die Produktion war dies eine enorme Belastung, da trotz eines Hotelsponsorings in der Probenzeit, etwa die Hälfte des Budgets für die Schauspieler verwendet wurde. Die Finanzierung des Projekts hat sich auch deshalb als anspruchsvoll erwiesen.
Ursprünglich wollten wir in enger Kooperation mit dem Deutschen Schützenbund und weiteren Schützenverbänden stehen. Wir hatten uns eine Zusammenarbeit auf inhaltlicher Ebene gewünscht und uns finanzielle Unterstützung erhofft. Aus Angst vor Imageschäden kam die Zusammenarbeit jedoch leider nicht zustande. Aus diesem Grund waren wir umso dankbarer über die großzügige Spende des Fördervereins der Hochschule der Medien, durch dessen Unterstützung die Umsetzung des Films überhaupt erst möglich wurde.

Verfasser: Alexander Görnert (Produktionsleitung)
Photograph: Christian Olesch